
30 Jahre Ambulante Wohnhilfen – ein Grund zum Feiern!
September 11, 2025 11:50 am Veröffentlicht von Nadine PriebeEigentlich bekommt man zu seinem Geburtstag Geschenke. Aber zu ihrer Jubiläumsfeier wollten die Mitarbeitenden der Ambulanten Wohnhilfen das erfolgreiche Miteinander zwischen Klientinnen, Klienten und Netzwerkpartnern mit einem bunten Fest voller Unterhaltung, Mitmachaktionen und kulinarischen Köstlichkeiten würdigen. Für ein abwechslungsreiches Programm sorgten die Kreismusikschule Goslar, die Theaterflüsterer sowie die Künstlergruppe Papillon. Spiel und Spaß kamen ebenfalls nicht zu kurz, z. B. beim Fußballdart oder der Seifenblasenmaschine.








Ein Herzensanliegen der Mitarbeitenden an diesem Tag war es auch, die Besucherinnen und Besucher über die Angebote zu informieren, die über ihre eigentliche Kerntätigkeit hinausgehen – die Assistenz beim Wohnen. Diese Leistung richtet sich an volljährige Menschen, die durch eine körperliche, geistige und/oder seelische Behinderung in ihrer Teilhabe eingeschränkt sind. Sie umfasst die persönliche Begleitung und Förderung, angepasst an den individuellen Bedarf.
„Es ist uns wichtig zu zeigen, wie vielseitig das Team der Ambulanten Wohnhilfen im Sozialraum tätig ist und damit aktiv Räume für inklusive Begegnungen schafft“, so Abteilungsleiterin Bernadette Heimburg. „Viele unserer Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten sind nicht nur für unsere Klientinnen und Klienten, sondern richten sich bewusst auch an andere Menschen.“
Und Lebenshilfe-Geschäftsführer Sven Dickfeld ergänzt: „Das ‚Leben‘ in unserem Namen steht dafür, dass jeder gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Dafür setzen wir uns ein. Und das spiegelt sich auch in unserer vielfältigen Arbeit wider, die in ihrer Breite vielen Menschen vielleicht gar nicht bekannt ist. Das wollen wir ändern. Aber damit Inklusion wirklich funktionieren kann, brauchen wir auch Offenheit und Unterstützung von Seiten der Bürgerinnen und Bürger.“
Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Ambulanten Wohnhilfen in den vergangenen Jahren ihr Portfolio Stück für Stück erweitert.
Kunstprojekt Papillon macht Lust auf Malen
So gibt es seit 2017 das inklusive Kunstprojekt Papillon, das an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat stattfindet. Hier ist jeder eingeladen, sich beim freien Malen kreativ zu entfalten, eigene gestalterische Fähigkeiten und Vorlieben zu entdecken und weiterzuentwickeln. Auch bei Stadtteilfesten, Aktionstagen und anderen Veranstaltungen präsentiert die Gruppe regelmäßig ihr „Malen-to-go“, bei dem kleine Kunstwerke zum Mitnehmen gestaltet werden können. In der Zahnarztpraxis Maren Brückner in Goslar sind einige der Kunstwerke ausgestellt und können dort gegen eine Spende käuflich erworben werden.
„Wie war das damals in Jürgenohl?“ – Erzählcafé
Das Erzählcafé wurde nach dem Umzug der Ambulanten Wohnhilfen nach Jürgenohl mit Unterstützung des Stadtarchivs ins Leben gerufen. Anhand historischer Fotos und Texte sowie Berichten von Zeitzeugen lassen die Mitglieder die Geschichte von Jürgenohl lebendig werden. Auch hat die Gruppe eine selbst entwickelte Stadtteilführung im Portfolio. Beide Angebote stellen sie auf Anfrage ihrer Netzwerkpartner z. B. bei Stadtteilfesten zur Verfügung.
„Theaterflüsterer“ und neues Tanztheaterprojekt
Jeden Dienstag um 17 Uhr treffen sich Bühnenbegeisterte in der Danziger Straße 33, um gemeinsam Auftritte zu erarbeiten und zu proben. Ihre einstudierten Lesungen und Sketche führen sie regelmäßig bei öffentlichen Veranstaltungen auf.
Für 2026 ist ein neues Tanztheaterprojekt in Kooperation mit der Kreismusikschule Goslar geplant. Die Vorbereitungen starten ab Oktober.
Für alle Aktivitäten gilt: Jeder ist herzlich willkommen. Wer Interesse oder Fragen hat, kann sich an Abteilungsleiterin Sabine Kroma wenden,
Tel.: 05321-6832449, E-Mail: sabine.kroma@lebenshilfe-goslar.de.
Zusatzangebote
Aber auch für ihre Klientinnen und Klienten haben die Ambulanten Wohnhilfen ihr Angebot erweitert. So gibt es seit diesem Jahr etwa das Polit-Café. Unter dem Motto „Wir machen Politik verständlich“ diskutiert die Gruppe über aktuelle politische Ereignisse und Themen, z. B. Demokratie, Strukturen in der Politik, etc., und trifft Funktionsträger der Region. Auch verschiedene Veranstaltungen standen bereits auf dem Programm, wie beispielsweise der Besuch des jüdischen Friedhofs im Juli.
Seit 2019 gibt es außerdem eine Selbstvertretung, deren Mitglieder stets ein offenes Ohr für alle Anliegen haben. Sie organisieren einmal im Monat während des Montagscafés einen Stammtisch, unterstützen bei Festen und organisieren Freizeitunternehmungen innerhalb Goslars.